Der Cranz-Anleger

Vom Cranz-Anleger im Alten Land per Fähre über die Elbe nach Blankenese in Hamburg fahren. Und von dort übersetzen nach Cranz.

Auf die andere Elbseite schippern – der Cranz-Anleger ist ein Startpunkt: Von Cranz im Alten Land nach Blankenese in Hamburg und von Blankenese nach Cranz. Wobei: Auch der kleine Ort Cranz ist ein Stadtteil der Freien und Hansestadt Hamburg – als einziger in der Zweiten Meile des Alten Landes. Die Fähre der HADAG Seetouristik und Fährdienst AG transportiert ihre Gäste hin und her. Rund 25 Minuten braucht sie dafür. Und das mit einem Halt am Este-Sperrwerk Neuenfelde, wo Passagiere aus- oder zusteigen können.

Die Verbindung über die Elbe ist alt – sie ist die älteste Fährlinie Hamburgs. Schon 1301 soll sie erstmals schriftlich vermerkt worden sein. Ochsen und Post und Waren sind zwischen den beiden Elbufern transportiert worden. Ein erstes Dampfschiff kam Mitte des 19. Jahrhunderts zum Einsatz, die Primus. Später gründete sich die Hamburg-Blankenese-Este-Linie, kurz HBEL, die 1923 zu einer GmbH wurde. Sie ließ Passagierdampfer und spezielle Obstdampfer auf der Elbe queren. 1963 wurde die sogenannte Este-Linie von der HADAG übernommen.

Radfahrer steigen gerne auf die Fähre, um sich nicht von A nach B, sondern von H(amburg) nach C(ranz) bringen zu lassen – für eine Tour auf zwei Rädern im Alten Land. Was die Bordgäste während ihrer Überfahrt zum Cranz-Anleger zu sehen bekommen: Zum einen ist es die Insel Neßsand, die sich im Laufe der Zeit mit den Elbinseln Schweinesand im Westen und Hanskalbsand im Osten verbunden hat. Zum anderen ist es das Mühlenberger Loch, ein großes Flachwasserbecken. Beide zusammen geben ein Süßwasser-Watt ab. Beides ist Schutzgebiet, in dem sich Tiere und Pflanzen entfalten dürfen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist Neßsand, das in den drei Bundesländern Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein liegt, auch gar nicht erreichbar.

Natur dort, Industrie da. Was die Fährfahrer nämlich noch sehen können: Die Werft Pella-Sietas im Altländer Neuenfelde und das Flugzeugwerk Airbus in Hamburg-Finkenwerder. Und auf der Cranz gegenüberliegenden Seite der Elbe etwas ganz Nobles: Das Treppenviertel von Hamburg-Blankenese. Der Anleger in Cranz ist nicht der einzige, von dem aus eine Fähre ab- und anlegt. Es gibt auch den Lühe-Anleger.

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