Der Obstanbau

Fruchtbarer Boden, mildes Klima - das Alte Land hat die Voraussetzungen schlechthin für Obstanbau. Der Apfel ist der Spitzenreiter, gefolgt von der Kirsche. Aber auch andere Früchte präsentieren sich in den Drei Meilen des Alten Landes. Das Alte Land ist das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Nordeuropas.

Fruchtbar ist der Boden im Alten Land, und es herrscht mildes Klima. Für den Obstanbau sind das gute Bedingungen. Erstmals wurden die im 14. Jahrhundert für Obstpflanzen genutzt. Direkt an den Höfen und noch als Nebenverdienst. Nach dem 30-jährigen Krieg im 17. Jahrhundert wurde der Obstanbau dann intensiviert. Ein erstes Obsthof-Verzeichnis ist auf das Jahr 1657 datiert. Ein erstes Obsthof-Verzeichnis ist auf das Jahr 1657 datiert. Das weist für die Erste und Zweite Meile des Alten Landes schon 527 Obsthöfe aus.

Es gab auch Rückschläge unter anderem durch Missernten, Sturmfluten und Seuchen. Einen ordentlichen Vorschub brachte die Gründung des Obstbauversuchsrings im Jahr 1929 durch 35 Obstbauern. Ihr Ansinnen: Mittel und Wege finden, ihre Existenz zu festigen. Weitere Rückschläge waren dem Zweiten Weltkrieg und der damit verbundenen Nachkriegszeit geschuldet.

Doch dann – in den 50er Jahren – setzte die positive Entwicklung ein. Die Betriebe konzentrierten sich auf Obstbau und dabei auf bestimmte Sorten. Dem Apfel unter ihnen verpassten sie eine andere Größe: Der Hoch- wurde zum Niedrigstamm-Baum, was ihm mehr Sonnenlicht gestattet, was ihn pflegeleichter macht.

Rund 650 Obstbaubetriebe hat das Alte Land derzeit. Deren Betreiber haben sich dem Bio-Anbau verschrieben und sich überwiegend in Erzeugerorganisationen zusammengeschlossen für eine gemeinsame Vermarktung ihres Obstes. Den Vertrieb über Fruchtgroßhändler gibt es genauso wie den Verkauf ab Hof oder auf Märkten.

Rund 90 Prozent der Fläche nimmt der Apfelanbau im Alten Land ein, rund 6 Prozent der Anbau von Süßkirschen. Auf Altländer Boden gedeihen auch Pflaumen, Zwetschen, Sauerkirschen, Birnen und im Randbereich des Alten Landes Beeren. Pfirsiche können sich aufgrund des Klimawandels jetzt auch schon an der Niederelbe wohlfühlen. Welche neuen Obstsorten sich für einen Anbau im Alten Land eignen und mit welchen dann neue Märkte erschlossen werden, danach wird geforscht, das wird getestet.

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