Die Blütenkönigin
Ein Hut voll von Blüten. Wer darf ihn tragen? Die Blütenkönigin des Alten Landes. Weil das so bekannt ist für seine Obstbäume, und weil die im Frühjahr nun einmal so üppig blühen, gibt es den Majestätstitel „Altländer Blütenkönigin“. Ihre Krone ist ein Hut, der über und über floral dekoriert ist und Flunkkranz genannt wird. Flunken sollen für die Flügel einer Windmühle stehen. Zwei dieser sogenannten Flunken sind auf der Haube nachgebildet, ragen aus den Seidenblumen heraus.
Der Kranz ist der Kopfbedeckung nachempfunden, wie sie einst die Altländer Braut trug. Ohnehin ist das Festgewand der Blütenkönigin ein Trachtenmodell: Ein langer roter Wollrock, darüber eine weiße Schürze, eine dunkle Jacke mit Trompetenärmeln, darunter ein besticktes Brusttuch gehörten zur farbigen Kleidung der verheirateten Altländerin. Die durfte sie also erst nach der Trauung tragen.
Die Blütenkönigin allerdings muss nicht erst heiraten, bevor sie sich mit ihr schmücken darf. Ist die Blütenkönigin gewählt, repräsentiert sie ein Jahr lang das Alte Land. Das macht sie ehrenamtlich. Sie ist Gast bei Altländer Veranstaltungen. Und die Königin reist von Fest zu Fest und von Messe zu Messe durch andere Regionen Deutschlands. Die Altländer Majestät kommt gerne auf Einladung.
Ansuchen von Frauen – sie sollten volljährig sein und aus der Region stammen – sind zu richten an den Gewerbeverein „Werbegemeinschaft Jork“. Eine Jury befindet darüber, wer die neue Blütenkönigin werden soll. Kundgetan wird ihr Name aber erst während des Blütenfestes am ersten Maisamstag, das die Werbegemeinschaft für die Stadt Jork organisiert. In einer mit Blumen ausstaffierten Kutsche macht sie Einheimischen und Gästen des Alten Landes ihre Aufwartung. Die säumen den Weg, den das Gefährt mit der Majestät nimmt, und können der frisch gekrönten Blütenkönigin gratulieren und können sie fotografieren.
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