Stint – eine altländer Fischspezialität

Stint-Saison im Alten Land ist von etwa Anfang Februar bis April. Fangfrisch aus der Elbe wird er dann in vielen Restarants als Delikatesse serviert.

Stint – fangfrisch aus der Elbe

Der Stint ist eine norddeutsche Delikatesse, die ihre Liebhaber mindestens zehn Monate im Jahr auf sich warten lässt. Gefangen wird der silbrig glänzende, etwa 10 bis 20 Zentimeter lange Speisefisch nur im Frühjahr. Der Stint verbringt die meiste Zeit seines Lebens im Nordatlantik. Mit drei bis fünf Jahren ist er geschlechtsreif und zieht dann ab Oktober an die Unterelbe, um dort im März zu laichen. Das Kultessen im Alten Land lockt jedes Jahr zahlreiche Fans in die Restaurants.

Die Stint-Saison

Alles im Leben hat seine Zeit – die zum Stintessen fällt jedoch relativ knapp aus. Lediglich zwischen Anfang Februar und April verirrt sich der kleine Fisch in die Netze der Elb-Fischer. Wie lange es Stint gibt, lässt sich nicht vorhersagen. Manchmal dauert die Saison auch nur bis März. Wer also auf den Geschmack des Speisefisches kommen möchte, sollte schon gleich zu Beginn der Saison zuschlagen und sich zeitig ein Restaurant mit Stint auf der Speisekarte suchen. Mehrere Gastwirte bieten den Speisefisch aus der Elbe dann als saisonale Spezialität an, die sich mittlerweile zu einem waschechten Modeessen entwickelt hat. Ursprünglich galt Stint übrigens als Arme-Leute-Essen.

Zubereitung des Stint

Wegen seines besonderen Eigengeschmacks wird Stint meist ohne Schnickschnack zubereitet. Er wird in der Regel gebacken und komplett (also mit Gräten) gegessen. Stint wird in Norddeutschland traditionell in Roggenmehl gewendet und in Butterschmalz gebraten. Kopf und Schwanz bleiben dran. In der Küche wird der Stint erstmal mit Mehl bestäubt, ehe der Speisefisch ins blubbernde Fett gegeben wird. In der Pfanne brutzeln sie nur wenige Minuten bis sie goldbraun und knusprig sind. Zum Verzehr kann Stint im Restaurant in die Hand genommen werden. Als Beilage sind Kartoffelsalat oder Bratkartoffeln sehr beliebt.

Der Stint – ein Fisch aus dem Nordatlantik und der Ostsee

Stinte leben im Nordatlantik und in der Ostsee. Zum Winter zieht der Fisch in Schwärmen in das Brackwasser der Flussmündungen. Dort passt sich der Fisch dem Süßwasser an, um zum Laichen stromaufwärts zu ziehen. Die lachsartigen und silberglänzenden Fische gehören zu der Familie der Lachsfische. Sie sind Nahrung nicht nur für viele andere, größere Fischarten. Auch Friedfische sagten nicht Nein, wenn ihnen Stintbrut auf den Teller komme. Typisch für Osmerus Eperlanus ist sein schlanker, leicht durchscheinender Körper mit langem Kopf und spitzem Maul. Stinte stellen mehr als 90 Prozent der Fischpopulation in der Unterelbe. Rund 80 Fischarten gibt es dort.

Fischfang mit rückläufigen Fangzahlen

Von den Kuttern auf der Elbe wird der Fisch während der Saison täglich zentnerweise angeliefert – so frisch, dass sie noch arttypisch intensiv nach Gurke riechen. Die Fangzahlen des Stints sind leider seit mehreren Jahren rückläufig. Einst lag der jährliche Fischfang noch bei über 30 Tonnen, doch ist er seit 2010 auf ein einstelliges Tonnengewicht zurückgegangen. Die Elbfischer sind froh, wenn sie noch auf 5 Tonnen jährlich kommen. Experten machen u.a. die Zuschüttung des Mühlenberger Lochs im Rahmen der Airbus Erweiterung oder auch die Elbvertiefung für die Stint-Krise verantwortlich.

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